Ein Finanzberater hat die Aufgabe, Kunden in allen Angelegenheiten der Geld- und Kapitalanlage zu beraten. Im Jahr 2018 hat die EU eine neue Regelung für die sogenannten freien Finanzberater eingeführt. Diese sieht strengere Regeln vor, um Kunden vor unzureichender Beratung zu schützen.

Die Rolle des Beraters

Auf dem deutschen Markt gibt es sowohl freie Finanz- als auch angestellte Berater. Letztere arbeiten meist bei Versicherungen oder Banken. Auch in Österreich findet eine Unterscheidung zwischen diesen beiden Typen statt. Daneben differenziert man Finanzberater auch in drei Gruppen. Dazu gehören die Honorarberater, die Provisionsberater und die Verbraucherschützer. Ein Honorarberater verrechnet für seine Beratungsleistung stets ein festes Honorar. Dieses wird ähnlich wie bei einem Rechtsanwalt nach Stundensätzen abgerechnet. Die Honorarberater arbeiten unabhängig und sind nur daran interessiert, die bestmögliche Lösung für ihre Kunden zu finden.

Im Gegensatz dazu ist die Beratungsleistung eines Provisionsberaters für den Kunden kostenlos. Erst nach Abschluss konkreter Verträge für die jeweiligen Anlageformen erhält der Berater eine bestimmte Provision. Je mehr Abschlüsse getätigt werden, desto mehr Provision kann der Berater verrechnen. Daher sind Provisionsberater nicht als unabhängige Berater einzustufen. Sie werden versuchen, den Kunden die Produkte zu vermitteln, die auch eine gute Provision versprechen.

Verbraucherschützer können zwar die Kunden zielführend beraten, dürfen jedoch keine Produkte vermitteln. Verbraucherschützer findet man bei bestimmten Organisationen und Verbänden. Eine Beratungsstunde kostet dort rund 150 Euro. In Österreich kann man sich an den Konsumentenschutzverband wenden.

So erkennt man seriöse Berater

Seriöse Finanzberater erkennt man in erster Linie an der Art, wie sie auf ihre Kunden zugehen. Sie werden auf keinen Fall jemanden unaufgefordert kontaktieren oder eine Blankounterschrift verlangen. Außerdem beraten seriöse Finanzberater ihre Kunden neutral und unaufdringlich. Es wird kein bestimmtes Finanzprodukt bevorzugt angeboten. Ein guter Finanzberater wird seine Kunden auch über alle mit der Geldanlage verbundenen Risiken aufklären und auf mögliche Rücktrittsbedingungen von Verträgen hinweisen. Zudem führt ein derartiger Berater immer ein schriftliches Gesprächsprotokoll.